Koralle - Labor und Restaurant für eine moderne Küche des Gärens

Youssef Daadoush | Bachelor Thesis


Aufgabe

Prozesse der bakteriellen Gärung haben in den letzten Jahren zum einen die Herstellung und Verfeinerung von Speisen wie auch Teile der Industrie revolutioniert. So werden zahlreiche Kunststoffe aber auch pharmazeutische Wirkstoffe microbakteriell in Bioreaktoren statt mittels chemischer Synthese erzeugt. Bei der Lebensmittelproduktion und in der Gastronomie wird die Kulturtechnik des Fermentierens wiederentdeckt. Vorreiter dieser Bewegung ist der dänische Sternekoch Rene Redzepi, der in Kopenhagen das Restaurant Noma betreibt und das Nordic Food Lab gründete. Programmatisch lehnt sich der Entwurf an das Nordic Food Lab an und wird für die Bachelorthesis in Potsdam verortet. Formal und konstruktiv werden eine Reihe von Systemen vorgeschlagen, die digital beschrieben und entwurflich angepasst werden sollen. Jede Bearbeiterin und jeder Bearbeiter wählen zu Beginn ein tektonisches System. Im ersten Teil der Arbeit wird in einem Research-Portfolio das tektonische System geometrisch und konstruktiv erarbeitet, um dann im zweiten Teil einen architektonischen Entwurf mit dem System zu entwickeln.

 

Abstract

Koralle ist eine schwimmendes Fermentation Lab. Durch seine Setzung befindet sich das Ensemble in eine exponierten Lage auf dem Wasser. Die Grundidee des Projektes war es ein modernes Restaurant zu schaffen, welches sich von traditionellen Restaurants in der Herangehensweise unterscheidet und wo unterschiedliche Methoden des Gärens getestet und verwendet werden können. Darüber hinaus wird unterschiedliches Gemüse angepflanzt und ein Ort geschaffen, an dem Gäste und Köche gemeinsam das essen und kochen können.

Das Projekt ist nicht nur in seiner Lage besonders sondern ebenso in der Konstruktion, welche aus dampfgebogenem Holz besteht. Somit wird eine tektonisches System entwickelt, welches sich lang erprobter Mittel des Schiffbaus bedient, jedoch nicht sonderlich häufig in der Architektur benutzt wird. Die Außenhaut des Gebäudes besteht aus weißem Textil. Das Gebäude entwickelt sich entwurflich durch die Überlagerung ovaler Zellen, die in unterschiedlichen Höhenebenen unterteilt sind und Ausblicke in alle Richtungen gewähren. Auf dem höchsten Niveau liegt der Essbereich mit einem eindrucksvollen Ausblick auf den See See. Als Zentrales Element spielt die Küche eine wichtige Rolle um Kontakt zwischen den unterschiedlichen Bereichen des Restaurants herzustellen.

Informationen

Bearbeiter:
Youssef Daadoush

Erstprüfer:
Prof. Mirco Becker

Zweitprüfer:
Prof. Anette Haas

Sommersemester
2020